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„Nicht nur als Krimi lesen, viel besser ist es, es als ein Lebenszeichen aus einem Winkel der Welt zu begreifen, aus dem in Deutschland nur alle paar Jahre ein Stück Literatur erscheint. ‚Last Call Manila‘ erlaubt dem lesenden Weltreisenden einen so berührenden wie spannenden Einblick in eine andere Existenz.“
„Um über die Philippinen mehr zu erfahren eignet sich ‚Last Call Manila‘ hervorragend: Denn der Roman erzählt nicht nur eine Kriminalgeschichte – die ist tatsächlich nicht viel mehr als der lockere Knoten, der eine Handvoll äußerst lebendig gezeichneter Figuren miteinander verknüpft –, sondern er entfaltet darüber hinaus ein so intensives Panorama der philippinischen Gesellschaft, dass der Roman auch als Sozialreportage gelesen werden kann. Trotzdem liest sich der Roman alles andere als eine Tirade, sondern ist unglaublich bunt, sprachlich frisch übersetzt und teils sogar richtig witzig.“
„Dalisay erzählt strikt auktorial, manchmal abschweifend und mäandernd, um die komplizierten sozialen Verhältnisse und die Würde der menschlichen Existenzen nicht zu verkürzen, aber auch dieser auktoriale Erzähler muss passen, wenn es um Soledads Tod geht. Denn alle Institutionen, die eigentlich für Aufklärung zuständig wären, versagen. Das heißt: Sie interessieren sich nicht für eine philippinische Haushaltshilfe. Und der Erzähler des Romans hat keine Möglichkeit, dieses Desinteresse fiktional zu unterlaufen. Er kann die Makrostrukturen beschreiben, ein Einzelschicksal jedoch ehrlicherweise nicht. Was bleibt ist die Erkenntnis des Makabren, Bizarren und Grotesken dieser Welt – nicht als ästhetisches Spiel, sondern als hammerharte Realität. Und so gefriert uns das Lachen.“
„Die Übersetzung fängt den lakonischen Stil ein. Dalisay erzählt kühl, jedoch nie verharmlosend, nie ohne Mitleid. Gebrochen wird die Nüchternheit, wenn der Autor Menschen und Landschaften beschreibt. Da schwingen sich Vergleiche zu poetischen Bildern auf. So kurz und treffend, wie er diese Bilder projiziert, gelingt es Dalisay auch, die Figuren lebendig werden zu lassen, die sein Buch bevölkern. Mit wenigen Sätzen zeichnet er Lebensumstände, Kindheiten, Affären nach und lässt aus Nebenfiguren Charaktere werden, deren Handlungen und Motivationen man schon nach einem Absatz nachvollziehen kann.“