Der 1947 geborene Erhard Holley hätte vieles werden können: als begabter Stabhochspringer machte er auf einem Sportgymnasium in Magdeburg Abitur, auch auf der Trompete hätte er es, wäre er drangeblieben, wohl zu
einigem Ansehen gebracht. Sein außerordentliches Zeichentalent ließ ihn mit einem Studium an der HGB Leipzig liebäugeln, dann entschied er sich für die
Naturwissenschaften, weil er fürchtete, die Kunst könne brotlos sein, ihm aber der Sinn durchaus nicht nur nach Brot, sondern auch nach Wurst drauf stand.
Aber wie das so ist mit einem, dem die Kunst im Blut liegt: er hat sie gelehrt, er hat sie verlegt und er hat sie auch zeitlebens ausgeübt. Von der Naturwissenschaft hat er die Akribie mitgenommen: aus hunderttausenden von
Strichen setzt er ein nur scheinbar realistisches Bild der Natur zusammen – in Wahrheit kann das Auge in den Details viel mehr entdecken, muss es aber nicht…