Friedrich Kautz / Tim Köhler (Ill.)
Eine fantastische Reise durch das Meer und eine wunderschöne Gutenachtgeschichte von Friedrich Kautz, besser bekannt als Musiker PRINZ PI.
20.00 €
Bestellnr.: 17121X
Ab 4 Jahren. Durchgehend farbig illustriert, fester Pappband, Fadenheftung, Format 30 x 24 cm, 32 Seiten
Friedrich Kautz, geboren 1979 in Berlin, ist als Rapper unter dem Pseudonym Prinz Pi bekannt und hat bislang mehr als 30 Studioalben veröffentlicht. Darüber hinaus setzte er sich mit der deutschen Welthungerhilfe in Tansania ein und engagiert sich für die Kinderkrebshilfe. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Malfisch ist sein erstes Buch.
Ein Rapper, ein Illustrator – ein exklusives Büchergilde-Buch. Mit Der Malfisch veröffentlicht die Büchergilde ein Kooperationsprojekt zwischen dem Musiker Prinz Pi und dem Illustrator Tim Köhler. Entstanden ist eine zauberhafte Gutenachtgeschichte für Kinder ab vier.
Die Fragen stellte Marlen Heislitz.
Der Malfisch ist das erste Kinderbuch des deutschen Rappers Prinz Pi alias Friedrich Kautz. Du hast zu seiner Geschichte die Illustrationen angefertigt. Wie kam es dazu?
Ich hatte eines Tages eine Mail von Friedrich Kautz im Postfach. Er erzählte mir von einer Gutenachtgeschichte, die er seiner Tochter immer vor dem Schlafengehen erzählt hat. Zu Weihnachten wollte er ihr die Geschichte als richtiges Buch schenken. Meine Arbeiten hatte er auf meiner Website gefunden. Da hatte ich eine Zeichnung von einem großen Alligator, der durch die Kanalisation schwimmt, mit ganz viel Müll und kleinem Getier um sich herum. Das war wohl die Richtung, die er sich für das Bilderbuch vorgestellt hatte, und so ähnlich wurde dann auch die erste Illustration, die den riesigen Malfisch zeigt.
„Was auf dem Markt gut funktionieren würde, war uns beiden gar nicht wichtig“
Erzähl doch mal, wie eure Zusammenarbeit ablief. Durch seine Musik, Aufnahmen und Konzerte war Friedrich Kautz zeitlich vermutlich stark eingebunden. Welchen Weg habt ihr gefunden, das Buch gemeinsam zu entwickeln?
Ich habe natürlich erst mal Skizzen gemacht, um den passenden Stil zu finden. Ich glaube, wir waren uns dann relativ schnell einig, in welche Richtung es gehen sollte. Friedrich wollte mir, sobald es losging, dann auch gar nicht zu sehr reinreden in die Arbeit und hat mir vollste künstlerische Freiheit gegeben. Was auf dem Markt gut funktionieren würde, war uns beiden gar nicht wichtig. Eine sehr angenehme Art, an einem Buch zu arbeiten.
Der Malfisch erzählt eine fantastische Geschichte über die Farbe des Ozeans. Welcher Aspekt gefällt dir besonders an dieser Idee? Was, denkst du, wird Kinder wohl am meisten daran begeistern?
Die Geschichte hat etwas Mythenhaftes. Es könnte eine Sage sein, die sich ein Volk schon über Hunderte von Generationen weitererzählt. Und trotzdem hat die Geschichte einen lockeren, selbstironischen Gutenachtgeschichten-Erzählton. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie Kinder auf das Buch reagieren werden. Aber es kommt ein Dinosaurier darin vor. Ich glaube, Kinder mögen Dinosaurier.
„Es könnte eine Sage sein, die sich ein Volk schon über Hunderte von Generationen weitererzählt“
Was inspirierte dich beim Entwickeln der Figur des großen Wals, der mit seiner Schwanzflosse das Meer anmalt, und seines Freundes, des Dinosauriers, der ihm beim Anmischen der Farbe hilft? Welche Recherchen hast du für die Welt des Malfischs unternommen?
Die Tiere sollten nach Friedrichs Vorstellung nicht naturgetreu sein, sondern wie nach Beschreibungen gezeichnet, von jemandem, der die Tiere selbst nie gesehen hat. Das hat mich an das berühmte Nashorn von Albrecht Dürer erinnert und die anatomisch inkorrekten Studien anderer exotischer Tiere aus der Zeit. So kam ich darauf, den Stil an alte Kupferstiche anzulehnen. Davon gibt es ja glücklicherweise unzählige in Internetarchiven.
Die Geschichte des Malfischs bringst du den Leserinnen und Lesern in wunderbar weichen Farben nahe: gebrochenes Weiß, warme Brauntöne von Karamellbeige bis Umbra und natürlich strahlendes Blau. Mit welchem Material entstanden deine Zeichnungen? Und wie hast du die besondere Farbpalette ausgewählt?
Die farbliche Umsetzung sollte das mythenhafte, urzeitliche Thema der Geschichte widerspiegeln. Ich wollte keine bunten Farben, außer dem Blau. Es sollte ein bisschen wie alte Karten wirken. Da hat sich eine Sepia-Palette angeboten. Das Blau hat so einen schönen Kontrast gebildet. Zusätzlich habe ich noch mit groben Papiertexturen gearbeitet.
„Ich wollte keine bunten Farben, außer dem Blau. Es sollte ein bisschen wie alte Karten wirken“
Du hast bereits verschiedene Kinder- und Jugendbücher illustriert. Gibt es eine bestimmte Faszination, die für dich von Geschichten für junge Leserinnen und Leser ausgeht? Könntest du dir auch vorstellen, literarische Klassiker oder „Erwachsenenromane“ zu illustrieren?
Ich würde tatsächlich gerne auch mal Erwachsenenromane illustrieren. Vielleicht eine gruselige Geschichte oder einige Klassiker der Abenteuerliteratur. Die Schatzinsel zum Beispiel. Obwohl, das ist ja auch ein Jugendbuch. Ich glaube, wenn man Kinder ernst nimmt, kann man sehr anspruchsvolle und gute Geschichten erzählen, und es wird sie nicht überfordern. Kinder werden oft unterschätzt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Tim Köhler begann schon während seines Studiums der Illustration in den Bereichen Magazin- und Bilderbuchillustration zu arbeiten. Inspiration für seine detailreichen Bilder findet er in Film, Literatur und Alltag. Tim Köhler hat bereits einige Bücher veröffentlicht. Köhler lebt in Hamburg.