Die Büchergilde heute

Mit der Erfahrung von über 85 Jahren ist die Büchergilde eines der traditionsreichsten Verlagsunternehmen und die älteste Buchgemeinschaft im deutschsprachigen Raum. Die Tradition zu bewahren und sie mit neuen gesellschaftlichen Entwicklungen und einem kulturpolitischen Engagement zu verbinden, gehört zu unserer Leitidee.

 

Das Programm ist ein kritischer Spiegel unserer Zeit, mit unterhaltenden wie auch aufklärenden Themen und dem steten Blick für das Besondere. Ein hoher Qualitätsanspruch und die Zusammenarbeit mit innovativen Künstlern und führenden Druckereien sowie Buchbindereien in Deutschland prägen maßgeblich unsere Herstellung. Auch bei den wenigen Geschenkartikeln, die im Ausland gefertigt werden, arbeiten wir ausschließlich mit für ihre Qualität und Arbeitsbedingungen zertifizierten Betrieben. Die Produktion und der Versand unserer Büchergilde-Magazine und Prospekte erfolgt klimaneutral. So konnten 2011 über 15 Tonnen COeingespart werden.

 

Mit mehr als 1.200 Titeln bietet die Büchergilde ihren rund 80.000 Mitgliedern heute ein vielfältiges Programm, in dessen Mittelpunkt noch immer das schöne Buch steht. Zwölf Jahre nach dem Neustart kann der Verkauf des einstigen kulturellen Flaggschiffs der Gewerkschaften an leitende Mitarbeiter um den Verleger Mario Früh als Erfolg gewertet werden. Damit konnte nicht nur die Existenz und Unabhängigkeit der Büchergilde gesichert, sondern auch die bis heute faszinierende Idee einer Buch- und Kulturgemeinschaft mit neuem Leben gefüllt werden.

 

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Buchgemeinschaft – Was ist das?

Büchergilde-Bücher bekommen Sie nur als Mitglied in der Büchergilde. Das hat zwei Gründe: Der eine Grund ist rechtlich definiert. Das Preisbindungsgesetz in Deutschland schreibt vor, dass Bücher überall für den gleichen Preis verkauft werden müssen. Ausnahme sind nur die Buchgemeinschaften. Der Verkaufspreis darf niedriger sein, sofern sich die Bücher in ihrer Gestaltung und vom Erscheinungstermin von der Originalausgabe unterscheiden und die Mitglieder sich zu regelmäßigen Käufen verpflichten.

 

Der andere Grund betrifft die Grundidee der Büchergilde. Nur durch die Gemeinschaft der Mitglieder können wir bibliophile Buchausgaben zu so günstigen Preisen realisieren und besondere Projekte realisieren. Da die Interessen der Mitglieder eine fruchtbare Schnittmenge bilden, können wir das Programm für Sie besser planen und Überproduktionen oder aufwändige Werbeetats vermeiden.

 

Der Wert der Gemeinschaft – Der ehemalige Verleger der Büchergilde im Interview

Der ehemalige Verleger der Büchergilde Gutenberg, Mario Früh, im Interview über die Büchergilde, den Wert des Vertrauens und die Freiheit einer unabhängigen Buchgemeinschaft.

 

Was ist eigentlich das Besondere an der Büchergilde?

Wir nennen uns ganz bewusst Buchgemeinschaft, denn wir wollen ein Gemeinschaftsverhältnis mit unseren Mitgliedern, mit Illustratoren, Autoren oder Druckereien und Bindereien pflegen. Die Mitglieder, die sich bei uns melden, die schreiben oder anrufen, die empfinden dieses Gemeinschaftsgefühl genau so. Und das bringen sie auch immer wieder zum Ausdruck. Und das schließt das durchaus auch kritische Engagement unserer Mitglieder mit ein. Soziologen definieren den Begriff der „Gemeinschaft“ auch als eine Gemeinschaft des Geistes. So verstehe ich auch die Büchergilde und ihre Mitglieder. Daraus erwächst auch der Anspruch an das, was wir an Literatur verlegen, aber auch an das, was wir an Nachwuchsförderung machen.

 

Diese Idee der Gemeinschaft war ja bereits die Gründungsidee der Büchergilde.

Tradition schließt die Moderne nicht aus. Und der ganze Entwicklungsprozess der Büchergilde über nun fast 88 Jahre beweist das. Die Büchergilde hält an der Tradition fest, und das spiegelt sich wider im buchherstellerischen Handwerk und in den Inhalten, aber die Büchergilde verschließt sich nicht der Entwicklung in einer modernen Gesellschaft. Interessant ist, dass die Büchergilde trotz ihres bewegten Schicksals immer an ihren Werten festgehalten hat. Wir waren nie darauf aus, die Massengesellschaft zu bedienen, sondern waren seit der Gründung einem Bildungsauftrag, der Aufklärung und der Emanzipation verpflichtet. Wir wollen auch heute unseren Mitgliedern eine Qualität anbieten, die sich nicht einfach nach modischen Strömungen richtet. Und wir glauben, dass dies der richtige Weg ist.

 

Wie spiegelt sich das im Programm der Büchergilde wider?
Bis heute pflegen wir die Tradition des illustrierten Buches. Eine Doktorandin stellte in ihrer Arbeit über die Illustrierten Bücher der Büchergilde fest: „Büchergilde-Bücher sind bibliophil aber sie sind auch Gebrauchsliteratur“. Aber diese bibliophilen Ausgaben zu diesem Preis können wir nur durch die Gemeinschaft der Büchergilde-Mitglieder realisieren.

 

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