Titelbild: Ein Winter auf Mallorca
Abbildung: Ein Winter auf Mallorca Abbildung: Ein Winter auf Mallorca Abbildung: Ein Winter auf Mallorca Abbildung: Ein Winter auf Mallorca Abbildung: Ein Winter auf Mallorca
Neuübersetzung

52 Abbildungen, Aus dem Französischen neu übersetzt und herausgegeben von Hermann Lindner, Vorwort von Julia Finkernagel, ausführlicher Anhang, zahlreiche zeitgenössischen Bilder, fester Einband, Reiseformat (12x19 cm), 384 Seiten, Einbandgestaltung: C. Scheffler.

Artikelnummer:
172194

Erschienen:
2020

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Inhalt

Im November 1838 reisen George Sand und Frédéric Chopin nach Mallorca. Erst nach längerer Suche findet das Liebespaar Unterkunft – im verlassenen Kloster von Valldemosa. Hier, in der Abgeschiedenheit der Landschaft, fernab von Bevölkerung und Komfort, genießen die beiden das Leben und finden zur Ruhe. George Sands Beschreibung ihrer Erfahrungen und Eindrücke von der Insel ist ein bewegendes und stimmungsvolles Porträt, das die Besonderheiten von Land und Leuten auf wunderbare Weise einfängt.

Kommentare und Bewertungen
Bewertung

Kommentar von Karsten Koblo (31.12.2020)

„Das Bild Mallorcas ist immer noch geprägt von Bettenburgen an überfüllten Stränden mit entfesselten Alkoholleichen. Auch wenn die Tourismusverantwortlichen seit Jahren dagegen vorgehen, so wird dieses Bild noch sehr lange vorhalten. Dass sich die Insel dem geneigten Betrachter auch anders präsentieren kann, auch das dürfte hinlänglich bekannt sein. Und wenn man so will, ist dieser Reisebericht von George Sand, der auf ihre Reise auf die Insel im Winter 1838/39 zurückgeht. Nun muss man wissen, dass George Sand eigentlich Amantine Aurore Lucile Daupin de Francueil hieß und von August dem Starken abstammte. Keine schlechte Voraussetzung für ein erfolgreiches und vermutlich finanziell gesichertes Leben. Doch ihr Leben war nicht so glamourös wie man es ihrer Herkunft nach vermuten könnte. Sie arbeitete bei der Zeitung „Figaro“, wo sie sich ihr weltweit bekanntes Pseudonym George Sand zulegte. Ihre spitze Zunge und ihr unkonventionelles Leben brachten ihr schnell einen speziellen Ruf ein. Ihr Sohn Maurice litt an Rheuma. Die milde Inselklima Mallorcas sollte ihm Heilung verschaffen. Außerdem im Gepäck: Ihre Tochter Solange und der Komponist Frédéric Chopin. Ein unverheiratetes Paar mit zwei Kindern auf dieser Insel. Eine Frau, die nur allzu gern Männerklamotten trägt. Hier, auf dem Eiland, dem man nicht so ohne Weiteres den Rücken kehren kann, ein landwirtschaftliches Stück Erde mitten im Meer, tief in den Schranken der Religion verwurzelt – geliebte Gäste stellt man sich hier anders vor. Die Kuratorin der Buchreihe „Büchergilde unterwegs“ und Reisejournalistin Julia Finkernagel nennt dieses Familienkonstrukt eine merkwürdige Celebrity-Patchwork-Familie. Das trifft den Nagel auf den Kopf. In etwa so wie die Mallorquiner von eben dieser Promi-Familie vor den Kopf gestoßen wurden. Aber „Ein Winter auf Mallorca“ ist kein Vorläufer von Instagram-Stories von irgendwelchen C-Promis, die ungehobelt ihren Reichtum zur Schau stellen. Es der Reisebericht, den man lesen muss, geht es auf die liebste Insel der Deutschen. Und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, kann man die Aussichten der Skandalautorin auch knapp zweihundert Jahre später noch genauso nachempfinden wie die Zigarren rauchende Autorin selbst. Ihre Eindrücke von der Insel – natürlich geprägt von der Sorge um ihren Sohn und den leidenden Chopin – hallen bis heute nach. Es ist das ursprüngliche Mallorca, das längst verschwunden ist. So wie jeder Quadratmeter auf der Welt sich in den vergangenen zweihundert Jahren verändert hat. Das Buch genießt man am besten abgeschieden, auf einer Finca, auf einem Felsen an der Küste – da kommt man sich gleich wie Bohème vor, einer, der nicht so recht dazugehören will, es aber partout nicht wahrhaben will, nicht dazugehören zu dürfen. Noch heute muss George Sand für dieses Buch jährlich mindestens ein Preis verliehen, zumindest gedankt werden.”

Kommentar von Rainer Maack (24.09.2021)

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