Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Nadine Püschel, bedrucktes Leinen, Lesebändchen, 664 Seiten, Einbandgestaltung von Thomas Pradel.
Preis für Mitglieder 32,00 €
Artikelnummer:
174510
Erschienen:
2023
Das vergessene Meisterwerk der französischen Exilliteratur – nach 75 Jahren endlich auf Deutsch! Marseille 1942, einige Monate vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Im Hafen hoffen Tausende Menschen auf die Überfahrt nach Amerika. Tag für Tag versuchen die vom Vichy-Regime Verfolgten, den Spitzeln zu entkommen. Die Schicksale einiger Protagonisten lehnt Malaquais an historische Figuren wie Victor Serge, Walter Benjamin und Varian Fry an, der zahlreichen Verfolgten zur Ausreise verholfen hat – darunter Jean Malaquais selbst. Zugleich Agententhriller und Milieustudie, ein packendes Epos über Menschen ohne Papiere.
“Jean Malaquais war einer der großen Abenteurer der europäischen Literatur. ‚Planet ohne Visum‘ ist einer der zentralen Texte über Exil, Flucht, Faschismus, der vieles, was an Literatur über diese Themen bekannt ist, in neuem Licht erscheinen lässt, teilweise sogar überstrahlt. Nadine Püschels Übersetzung ist wirklich ein großer Wurf, die deutsche Ausgabe ein Juwel.”
Fabian Wolff, Deutschlandfunk Büchermarkt/Buch der Woche
“Dieser Roman toppt alle Romane, die sich mit Marseille als Fluchtort der antinazistischen Emigration beschäftigen. Er weitet all das, was wir bisher glaubten zu wissen. Es gibt keine Schlacken von Rhetorik, es gibt keinen Naturalismus, der ermüden würde, man spürt, man riecht dieses Marseille, man spürt und riecht die Angst, man sieht geradezu die Kollaborationsphysiognomie der Vichy-Leute und auch der kollaborierenden Intellektuellen, und man sieht oder hört die Diskussionen der Flüchtlinge, die freie Menschen sind.”
Marko Martin, Deutschlandfunk Kultur
“Fest gefügte Vorstellungen von Gut und Böse, Linken und Rechten werden in Frage gestellt. Menschen, von denen man es nicht erwartet hätte, werden zu Verrätern, andere tauchen plötzlich im Widerstand auf. Gleichzeitig kann Malaquais atmosphärisch und sprachlich so lebendig erzählen, dass vor dem inneren Auge des Lesers die prekäre Welt Marseilles während der deutschen Besatzung lebendig wird.”
Fokke Joel, taz