Mit einem Vorwort von Julia Finkernagel, fester Einband, praktisches Reiseformat (12 x 19 cm), 176 Seiten, Einbandgestaltung von Clara Scheffler.
Preis für Mitglieder 18,00 €
Artikelnummer:
171961
Erschienen:
2020
Eine Liebeserklärung an die Côte d’Azur. Sie waren jung, verwöhnt und berühmt. Als Klaus und Erika Mann 1931 einen Reiseführer über die Riviera verfassten, war ihnen das öffentliche Interesse sicher. Mit sichtlichem Vergnügen berichten sie aus dem wilden Marseille, dem mondänen Cannes und natürlich aus Monte-Carlo. Leicht und ironisch plaudern sie über Orte und Menschen, ihre bevorzugten Restaurants und lassen uns an ihren Begegnungen mit Künstlerfreunden und anderen Prominenten jener Zeit teilhaben. Ein faszinierendes Dokument über die Riviera zu Beginn der 1930er-Jahre, das auch heute noch die Lust auf diesen Sehnsuchtsort weckt.
Kommentar von Olga Kepp (16.07.2020)
„Die Aufmachung als Postkarte ist zauberhaft! Der Text der Geschwister Mann ist recht locker und leicht erzählt. Es gibt so unheimlich viele Referenzen zu bekannten Personnen das ein Personnenregister von Nöten ist;) Das Buch hat mir Lust auf mehr gemacht - mehr Texte der Manns und Andere, aber auch gerne Besuch der Riviera, um zu testen ob die Atmosphäre immer noch so ist wie damals... Empfelenswert!”
Kommentar von Karsten Koblo (23.12.2020)
„Klaus und Erika Mann sind die wohl berühmtesten Kinder ihre noch berühmteren Vaters Thomas Mann. Bewusst oder unbewusst versuchten sie stetig aus dem Schatten ihres (Über-)Vaters zu treten. Der junge schon recht erfolgreiche Autor und die nicht minder begabte und anerkannte Schauspielerin unternahmen 1931 eine Reise an die Côte d’Azur. Ihre Eindrücke sind in diesem Buch festgehalten. Das Geschwisterpaar kannte „die eleganteste Küste der Welt“ bereits. So waren sie keine Entdecker im herkömmlichen Sinne. Vielmehr konnten sie Eigenheiten der Bewohner, die Schönheiten der Landschaft und die regionale Küche eingehender betrachten. Fast schon geblendet von ihren eigenen Erfahrungen hasten die beiden zeitweise durch die Gassen Marseilles, über die Boulevards von Nizza, durch die Restaurants zwischen Toulon und Cannes. Wie Reiseredakteure erfassen sie jede auch noch so nützlich erscheinende Information und bauen sie in ihre Aufzeichnungen ein. Im MTV-Stil hetzen sie den Leser von Highlight zu Highlight, schupsen den Leser in Boutiquen, um ihn gleich wieder hinaus zu zerren, weil eine Straße weiter das nächste Abenteuer wartet. Trotzdem überkommt einen nie das Gefühl, dass Klaus und Erika Mann nur an der Oberfläche kratzen. Detaillierte Tipps welches Hotel für welchen Geldbeutel ideal ist, wo die Bouillabaisse am besten schmeckt, wo Jean Cocteau sich verewigte … unzählige Anekdoten bereichern diesen Reiseband. Den beiden gelingt es spielerisch Emotionen und Fakten zu verbinden. Schon nach wenigen Seiten brennt im Leser das Fernweh. Voll jugendlichem Elan reisen sie von Marseille über Toulon, Cannes, Nizza und Monte Carlo bis Menton. Das sind die Orte, die den meisten Ohren Eleganz, Savoir-vivre und auch ein bisschen Snobismus verheißen. Das war vor knapp 80 Jahren noch nicht ganz so verbreitet, aber die Ansätze waren schon klar zu entdecken. Auch die kleinen malerischen Orte zwischen diesen Touristenhochburgen wie Sanary, Beaulieu, Villefranche, Hyères oder auch Cassis bleiben nicht unerwähnt. In präzise formulierten Sätzen verleihen die Manns der Riviera die Goldmedaille für Anmut, Grazie und Lebensstil. Frech und ohne Vorurteile begegnen sie einer Welt, die doch so weit weg ist, von dem, was Deutschland in dieser Zeit darstellte. Exakte Wegbeschreibungen erlauben es heute noch teilweise die Wege der beiden zu kreuzen. „Das Buch von der Riviera“ ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, das man vor dem Riviera-Urlaub gelesen haben muss.”
Kommentar von A.O. (23.11.2021)
„Wie kann es sein, dass ein Buch, welches 2020 erschien, das N - Wort beinhaltet und veröffentlicht wird???”
Kommentar von Büchergilde Gutenberg (25.11.2021)
„Vielen Dank für Ihren Kommentar, A.O., zu dem wir kurz Stellung nehmen möchten. Im vorliegenden Text finden sich vereinzelt Begriffe und Formulierungen, die heute zu Recht als abwertend betrachtet werden. In ihrer historischen Dimension sind sie Teil des Werks der Manns und des damaligen Zeitgeschehens. Sie spiegeln jedoch keinesfalls die Haltung des Verlags.”