Leinen, bedruckt, Lesebändchen, Dünndruckpapier, farbiges Vorsatzpapier, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper.
Aus dem Russischen von Barbara Conrad.
Artikelnummer:
169096
Erschienen:
2017
Tolstois drittes Meisterwerk in der Neuübersetzung: Auferstehung erzählt die Geschichte zweier Menschen, die ihr eigenes Leben einsetzen, um dadurch etwas Gutes zu tun.
Fürst Nechljudow verführte einst die junge Maslowa. Als Geschworener trifft er sie wieder; Maslowa sitzt als Prostituierte auf der Anklagebank. Und Nechljudow erkennt nicht nur die Unvollkommmenheit des Rechtsystems, sondern auch, dass er Schuld ist an ihrer elendigen Lage. Daher bietet er ihr die Ehe an. Doch Maslowa lehnt ab, obwohl sie den Fürsten liebt. Denn sie will den politischen Gefangenen Simonson heiraten. Nechljudow folgt Maslowa daraufhin nach Sibirien in die Zwangsarbeit und die Verbannung.
Das Spätwerk Tolstois ist eine leidenschaftliche moralische und politische Anklage. Es erregte bei seinem Erscheinen 1899 großes Aufsehen: In diesem erschütternden, eher wenig bekannten Vermächtnis des alten Meisters ist die gute Gesellschaft die Wurzel allen Übels.
Kommentar von Bruno Klimek (21.09.2020)
„Tolstois geradezu qualvolle Gründlichkeit in der Erforschung der menschlichen Unbegreiflichkeiten: ein Mahnmal für Empathie, die unserer Zeit abhandenkommen will, ein tief berührendes Werk.”
Kommentar von Thomas Schinauer (13.04.2021)
„Eine Abrechnung mit der Naiven Psychologie: Allen Politiker*innen und Lehrer*innen zur intensiven Lektüre anempfohlen.”
“'Auferstehung' zu lesen, vielleicht sogar anstelle von zwei oder drei aktuellen Krimis, lohnt sich sehr. Man wird nämlich schlauer. 'Auferstehung' ist nicht Belletristik, sondern Nahkampf mit Gott. ... Das Buch hat großartige Passagen, in denen Tolstois Genie aufflackert und unvergessliche Bilder schafft.”
Tim Neshitov, Süddeutsche Zeitung
“Großartig! Das Panorama, was erzählt wird, die Figuren, die auftreten, die Schilderungen aus dem Gefängnis, die Schilderungen dieses Zuges, der nach Sibirien verfrachtet wird ... Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen!”
Axel Hacke, ZDF „Das literarische Quartett“
“Vollständig ist das Bild des Tolstoischen Werks nur mit diesem letzten seiner Riesenromane. Gnadenlos und gesellschaftspolitisch radikal.”
Die Zeit
“Das Großartige an dem Buch ist die Kombination: Es ist total modern, weil es praktisch dokumentarische Literatur ist. ... Gleichzeitig ist es ein Gesellschaftspanorama von einem größenwahnsinnigen Mann, der das Eigentum abschaffen will, die Kirche abschaffen will, den Staat abschaffen will, und das alles mit dem Mittel des Romans zu erreichen versucht.”
Volker Weidermann, ZDF "Das literarische Quartett"